Filmmusik in Blei

Blei

Regie: Benjamin Leichtenstern (2018)

Alois hängt nach dem Tod seiner Frau kaum noch am Dasein. Erst als er Friedrich, einen fahnenflüchtigen Preußen, durch die Berge jagt, schöpft er neue Hoffnung. Der Preuße hat den Bayern wegen seines Traumes vom Auswandern um sein Erspartes beraubt. Als Alois den flüchtigen Friedrich endlich zu fassen bekommt, stellen sich ihm drei Banditen in die Quere. Dies fordert die einstigen Feinde letztlich zum Zusammenhalt auf.

Filmmusik in BLEI

In diesem Alpenwestern hat David Reichelt eine rein akustische Besetzung mit Fagott, Hörnern, Gitarre, Bass, viel Schlagwerk und vier Violoncello gewählt. Wegen der dichten Erzählstruktur musste die Musik thematisch sehr klar strukturiert sein (Der Bayer, der Preuße, die verstorbene Frau, die Banditen, etc.).

Mit der Überlegung, wie man die Härte der Szenen am besten in der Filmmusik in BLEI widerspiegeln kann, entstand der Gedanke mit vier Violoncellos zu arbeiten, die im Unisono (nur Abstrich) auf der tiefsten Seite, mit Kontrabass gedoppelt, Viertel im fortissimo spielen.

Westernelemente findet man in der Filmmusik in BLEI am meisten bei den drei Banditen, die auch am ehesten an einen typischen Western erinnern. Die Hauptfigur, ein Antiheld, wird durch das Fagott charakterisiert, unterstützt vom Kontrabass (der auf der höchsten Saite aufgenommen und zwei Oktaven nach unten gepitched wurde).

Die Filmmusik in BLEI erzählt die Brutalität der im Film dargestellten Welt. Vier Celli streichen mit aller Härte die tiefste Saite ihres Instruments. Moderne Kompositionstechniken und komplexe Klangstrukturen erzeugen eine bedrohliche Musik, in der sich die Handlung entfalten kann. Typische Westernelemente verweisen auf die Wurzeln des Genres und runden die Klangkulisse ab.